Bearbeitung Modul5 GmbH
Publikation 11/2024
Seit 2007 befasst sich die Planungsgemeinschaft Ost (PGO) verstärkt mit dem Bevölkerungswachstum in der Stadtregion+ und den daraus resultierenden raumplanerischen Aufgabenstellungen. Auslöser war die damalige ÖROK-Prognose, die von einem Wachstum von 400.000 Menschen bis zum Jahr 2030 ausging., Das damals erstellte Strategiekonzept zur „Räumlichen Entwicklung der Ostregion“ zeigte, dass ausreichend Wohnbauland gewidmet war, um den erwarteten Bevölkerungsanstieg unter realistischen Baulandmobilisierungs- und Dichteannahmen bewältigen zu können. 2015 wurde im Rahmen eines Monitorings erstmals überprüft, wie sich das Bevölkerungswachstum auf die Agglomeration Wien verteilt und ob die siedlungspolitischen Strategien zur Allokation entsprechend erfolgreich umgesetzt werden konnten.
2023/2024 wurde ein neuerliches Monitoring durchgeführt. Neben der aktuellen ÖROK-Bevölkerungsprognose (+336.841 Menschen bis zum Jahr 2050) fanden auch aktuelle Herausforderungen mit räumlichen Auswirkungen Berücksichtigung, wie die Klima- und Energiekrise, zunehmende Digitalisierung inklusive Homeoffice, sowie die COVID-Pandemie. Betrachtet wurden Wanderungsströme, Pendlerinnen- und Pendlerbewegungen, mögliche Verschiebungen des „Bevölkerungsrings“ (Suburbanisierungsring) oder das Nebenwohnsitzverhalten in der Stadtregion+.
Die Stadtregion+ hat bereits 2023 die Dreimillionen-Marke überschritten, die ÖROK-Prognose aus dem Jahr 2021 wurde damit frühzeitig erreicht. Die Stadtregion+ ist der nationale Entwicklungshotspot Österreichs, wobei sich das Wachstum innerhalb der Stadtregion+ auf Wien konzentriert. Vor allem Zuzüge von außerhalb der Stadtregion+ sind für das Wachstum von Wien verantwortlich, während Suburbanisierungsprozesse die wichtigeren Faktoren für viele Gemeinden im nördlichen und südlichen Teilraum sind. Die räumliche Verteilung der präferierten Wanderungsziele aus Wien heraus haben sich nicht verändert, wobei bei einigen Bezirkshauptstädten eine Erhöhung des Anteils feststellbar ist. Die Struktur aus einem Suburbanisierungsring und wichtigen Entwicklungsachsen bildet sich nach wie vor statistisch ab, allerdings mit räumlichen Verschiebungen.
Die räumlichen Strukturen und funktionalen Verflechtungen in der Stadtregion+ haben sich als ebenso beständig erwiesen wie die Wanderungsströme, die die Entwicklung bestimmen. Auch haben die Migrationsbewegungen, die Pandemie und der Klimawandel bisher zu keiner deutlich sichtbaren Veränderung der siedlungsstrukturellen Muster oder funktionalen Verflechtungen geführt. Jedenfalls bestätigten die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt, dass viele planerische Herausforderungen auf Ebene der Stadtregion+ für die künftige Siedlungsentwicklung zu berücksichtigen sind.
Monitoring der Siedlungsentwicklung in der Stadtregion+ 2023 (geringere Auflösung) pdf 20 MB Monitoring der Siedlungsentwicklung in der Stadtregion+ 2023 pdf 204 MB